Risiken und Prävention
Als Kinder- und Jugendorganisation mit dem Ziel der ganzheitlichen Entwicklung unserer Mitglieder nimmt die Pfadibewegung Schweiz (PBS) ihre Verantwortung wahr und leistet einen wichtigen Beitrag zum Erwerb von Risikokompetenz sowie zur Präventionsarbeit. Der Schutz sowie die Unversehrtheit unserer Mitglieder haben für uns höchste Priorität.
In der Pfadi leben wir eine Kultur der Risikooptimierung: das Eingehen von tolerierbarem Risiko betrachten wir als Bestandteil des Lebens und fördern eine aktive Auseinandersetzung mit Gefahren und Risiko. Denn aus Sicht der PBS ist Lernen grundsätzlich nur möglich, wenn sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus ihrer Komfortzone bewegen und bewusst akzeptiertes Risiko eingehen.
Sicherheit
Abschätzen von Risiken heisst, mit Sicherheiten und Unsicherheiten umgehen zu können und entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Anders gesagt: Wir Pfadi wollen, dass Leitende Risikosituationen frühzeitig erkennen, richtig einschätzen und angemessen auf diese reagieren können. Um das zu schaffen, wird dem Thema Sicherheit in der Leitendenausbildung viel Gewicht gegeben.
Handeln im Notfall
Absolute Sicherheit kann nie gewährleistet werden. Trotz verantwortungsbewusster Vorbereitung und Durchführung einer Aktivität können Ereignisse eintreten, welche sofortiges notfallmässiges Handeln verlangen.
Die Pfadibewegung Schweiz und alle Kantonalverbände bieten den Leitenden deshalb Unterstützung in einer Krise in Form eines Krisenteams, welches rund um die Uhr auf der Pfadi Helpline erreicht werden kann.
Sicherheitsrelevante Aktivitäten
Aktivitäten die besondere Sicherheitsüberlegungen erfordern, nennen wir sicherheitsrelevante Aktivitäten. Aktivitäten in den Sicherheitsbereichen Berg, Winter und Wasser erfordern zusätzlich dazu auch eine spezielle Ausbildung der Leitenden. Vor allem im Bereich der Wassersicherheit werden spezifische Ausbildungen bereits vor dem Schritt in den Sicherheitsbereich empfohlen. Eine Übersicht bietet das Merkblatt zur Wassersicherheit für Leitungspersonen in Lagersport/Trekking.
Prävention
Der Auseinandersetzung mit Risiken tragen wir auch in unserer Präventionsarbeit Rechnung. Die PBS setzt sich dafür ein, dass Menschen in der Pfadi zu verantwortungsbewussten Erwachsenen heranwachsen. In allen Aktivitäten der Pfadi finden sich wichtige Grundsätze der Präventionsarbeit wieder.
Die Pfadibewegung Schweiz thematisiert vier Aspekte der Prävention in ihren Ausbildungskursen und im Pfadialltag: Sucht- und Gewaltprävention, Prävention sexueller Ausbeutung und Gesundheitsförderung. An verschiedenen Stellen der Ausbildung werden Leitungspersonen in der Pfadi sensibilisiert. Zusätzlich gibt es Pfadi-spezifische Hilfsmittel, um Gewalt, Sucht, sexuelle Ausbeutung und physische und psychische Gesundheit bereits mit den jüngsten Teilnehmenden zu behandeln. Leitpersonen können sich im Falle Unsicherheiten an die Pfadi Helpline (0800 22 36 39) wenden, wo ihnen professionelle Unterstützung zur Verfügung steht.
Der Umgang mit legalen Genuss- und Suchtmitteln sowie illegalen Suchtmitteln ist eine Herausforderung für die ganze Gesellschaft. Als Jugendverband übernehmen wir sowohl eine befähigende als auch eine Vorbildfunktion. In der Pfadi wird in allen Stufen der der Situation entsprechende und verantwortungsbewusste Umgang mit legalen Suchtmitteln regelmässig thematisiert, zum Beispiel in der Definition von Lager- oder Kursregeln. Dabei sprechen wir uns gegen Verbote aus, weil wir diese als nicht sinnvoll erachten. Stattdessen fördern wir die stetige Auseinandersetzung mit der Thematik.
Wichtige Unterlagen, wie das Haltungspapier Umgang mit Suchtmitteln, die Empfehlung CBD und die cudesch Broschüre Leiten – bewusst handeln (Kapitel 8) findest du im Downloadbereich. Auf der Homepage von Voilà Schweiz erfährst du noch mehr Spannendes zum Thema.
Nur in einem gewaltfreien Umfeld kann sich ein Mensch unbelastet entwickeln und seine Fähigkeiten einbringen. In der Pfadi streben wir ein solches gewaltfreies Umfeld an. Auch wollen wir eine offene Gesprächs- und Streitkultur leben. Unsere Leitenden werden im Umgang mit herausforderndem Verhalten von Teilnehmenden sowie Leitenden ausgebildet und entsprechend dafür sensibilisiert.
Spannende Dokumente zu Thema, wie beispielsweise das Haltungspapier Gewalt in der Pfadi oder die cudesch Broschüre Leiten – bewusst handeln (Kapitel 8) findest du im Downloadbereich.
Die PBS betrachtet sexuelle Ausbeutung sowie Übergriffe und Grenzverletzungen als zentralen Angriff auf die Persönlichkeit. Als Jugendverband dulden wir unter keinen Umständen weder sexuelle Ausbeutung noch grenzverletzendes Verhalten in der Pfadi. Entsprechend sind unsere Leiter*innen achtsam in Bezug auf sexuelle Äusserungen in der Sprache und Handlungen. Sie werden entsprechend in ihren Ausbildungskursen geschult und sensibilisiert.
Unser Schutzkonzept Sexuelle Ausbeutung und Übergriffe und Grenzverletzungen in der Pfadi, das Reglement, sowie die cudesch Broschüre Leiten – bewusst handeln (Kapitel 8) findest du in unserem Downloadbereich.
Auch J+S nimmt sich dem Thema sexuelle Übergriffe im Sport an und thematisiert, wie Leitungspersonen Grenzen setzen. Es werden spezifische Fortbildungsmodule für Leitende angeboten. Zusätzlich halten wir uns an die Ethik-Charta von Swiss Olympic - mehr dazu erfährst du hier.
Die PBS versteht Gesundheit ganzheitlich als physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden. Ziel ist es, die Mitglieder der Pfadi in ihrem körperlichen Wohlbefinden und seelischen Gleichgewicht zu fördern, sie dabei zu unterstützen, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, und sie in ihrer Entwicklung zu gesunden Persönlichkeiten zu begleiten. Unsere Leitenden werden im Rahmen ihrer Ausbildung entsprechend geschult, um wichtige Aspekte der Gesundheitsförderung und -erhaltung im Pfadialltag umzusetzen.
Spannende Infos findest du im Haltungspapier Gesundheitsförderung in unserem Downloadbereich und auf der Homepage von Voilà Schweiz.
Präventionstool
Das Hilfsmittel besteht aus einem Wimmelbild und dem dazugehörigen Begleitschreiben und wird in Zukunft das Vermitteln der Prävention sexueller Ausbeutung in der Pfadi vereinfachen.
- Lade das Wimmelbild und das Begleitschreiben von unserer Homepage herunter.
- Kaufe ein Banner mit dem Wimmelbild im Onlineshop von bei hajk.
- Ein PVC Banner des Wimmelbildes (Grösse A1) befindet sich in der Kurskiste. Bestelle also die Kurskiste via Formular Kursmaterialbestellung für deinen Ausbildungskurs.
- Leihe das Wimmelbild kostenlos als PVC Banner (Grösse A1) inklusive Begleitschreiben via Formular auf der Homepage (siehe unten) aus.
Bestellung Präventionstool (PVC Banner Grösse A1 und Begleitschreiben)
- Fülle das untenstehende Formular zwei Wochen vor dem gewünschten Liefertermin aus.
- Das Ausleihen ist kostenlos. Die Portokosten für die Rücksendung werden jedoch von dir übernommen.
- Eine fehlende oder defekte Blache wird dir in Rechnung gestellt.
- Falls zum gewünschten Zeitraum kein Präventionstool zur Verfügung steht, wirst du per Mail informiert.
- Das gemietete Tool muss spätestens eine Woche nach Rücksendetermin wieder bei hajk eintreffen. Ist dies nicht der Fall, behalten wir uns vor, das gesamte Tool in Rechnung zu stellen.
Twitterbox
Die Twitterbox soll zur psychischen Gesundheit der Teilnehmenden in der Pfadi beitragen. Es handelt sich um einen Briefkasten für euer Pfadilager oder euer Pfadiheim, welcher die Mitbestimmung der Teilnehmenden und den Austausch fördert.
Bestelle die Twitterbox kostenlos bei praevention@pbs.ch!
Weitere Infos findest du im Begleitdokument.
Partnerorganisationen
Im Bereich Prävention kooperiert die Pfadi mit verschiedenen Partnern.
In der Deutschschweiz ist dies die Fachstelle Limita für Prävention im Bereich sexueller Ausbeutung.
Ausserdem engagiert sich die Pfadi für und mit Voilà (ein Programm der SAJV) im Bereich Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen sowie in der Thematisierung von Umgang mit Suchtmitteln.
Deine Ansprechperson
Wende dich mit deinen Fragen oder Anliegen zum Thema Prävention an praevention ( at ) pbs.ch .
Marc Geissmann / Gämschi
Verantwortlicher Prävention