Fähigkeiten fürs Leben – gelernt in der Pfadi
Die Pfadi bietet nicht nur Erlebnisse in der Natur: Wir sind eine Lebensschule. Teilnehmende sowie Leitende eignen sich wertvolle Kompetenzen an, die später im Leben wieder Verwendung finden. Unsere aktiven und ehemaligen Mitglieder können damit einen wertvollen Beitrag in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft leisten. Eine Übersicht über signifikante Kompetenzen.
Entscheidungsfähigkeit
Die Pfadi bietet ein Umfeld indem junge Menschen früh Verantwortung übernehmen können und selber Entscheidungen treffen dürfen. Pfadis lernen dies, indem sie z. B. bei einem aufkommenden Gewitter auf einer Wanderung entscheiden, ob und wie die Wanderung fortgeführt werden soll.
Risikobewusstsein
Pfadi findet vor allem draussen und in der Gruppe statt. Ständig ändert sich etwas und Risiken müssen eingeschätzt werden. Junge Pfadileitende lernen dies z. B., indem sie ein Sicherheitskonzept für eine Bergwanderung erstellen und bei der Durchführung der Wanderung Risiken stets neu beurteilen und Entscheidungen treffen.
Sorgfalt und Zuverlässigkeit
In der Pfadi tragen wir Verantwortung für Kinder und Jugendliche. Die Sorgfaltspflicht ist daher zentral. Zuverlässigkeit und Sorgfalt lernen Pfadileitende z. B., indem sie sich mit den Eltern der Teilnehmenden austauschen und deren Bedürfnisse nach Zuverlässigkeit und Sorgfalt im Umgang mit ihren Kindern wahrnehmen.
Engagement und Leistungsbereitschaft
Pfadi funktioniert nur gemeinsam und mit grossem Engagement aller. Die Durchführung eines zweiwöchigen Sommerlagers kann beispielsweise nur gelingen, wenn das Engagement und die Leistungsbereitschaft aller Involvierten hoch ist. Alle packen mit an!
Positives Denken
Pfadis sind Improvisationskünstler. Sie planen alles sorgfältig und doch kommt oft alles anders als gedacht. Kreativität, Spontanität und positives Denken hilft z. B., das beste daraus zu machen, wenn es im Pfadilager zwei Tage am Stück regnet und die Zelte im Schlamm versinken.
Verantwortungsbewusstsein
Es ist ein Prinzip der Pfadi, dass Jugendliche und junge Erwachsene früh viel Verantwortung für sich und Andere übernehmen. So übernimmt beispielweise eine 13-Jährige Verantwortung für ihre Gruppe mit jüngeren Kindern und Jugendlichen und führt mit diesen alleine einen Gruppennachmittag durch.
Selbständigkeit
Am Pfadilager nehmen in der Regeln keine Eltern und nur junge Erwachsene teil. Kinder und Jugendliche lernen so, alleine auf ihre Sachen wie z. B. ihre Kleider aufzupassen.
Innovation und Kreativität
Pfadiaktivitäten strotzen vor Kreativität. Leitende erfinden beispielsweise für die Kinder Phantasiegeschichten, welche zu einem roten Faden durch das Lager werden.
Selbstsicherheit
Pfadis lernen, sich in der Gruppe zu behaupten – beispielsweise wenn sie im Lager anderen Pfadis Knoten beibringen und dabei zeigen, dass sie selbstbewusst vor einer Gruppe auftreten können.
Empathie
In einer Pfadigruppe spielen die unterschiedlichen individuellen Bedürfnisse der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine wichtige Rolle. Pfadis lernen damit umzugehen, indem sie z. B. Heimwehkinder im Lager unterstützen.
Konfliktfähigkeit
Zwischen Teilnehmenden oder im Leitungsteam kann es öfters zu Konflikten kommen. Pfadis lernen, Konflikte im Sinne der Gemeinschaft zu lösen, indem sie z. B. gegenseitiges Feedback üben.
Diversity Management und Interkulturelle Kompetenz
Die Pfadi ist offen für alle. Pfadis lernen, Vielfalt als Stärke wahrzunehmen und die Vielfalt in ihrer Pfadigruppe aktiv zu fördern, indem sie z. B. aktiv Kinder mit verschiedenen sozialen und kulturellen Hintergründen für die Pfadi begeistern und gemeinsam Erlebnisse schaffen.
Kritikfähigkeit aktiv und passiv
Stetig Neues dazu zu lernen gehört zum Prinzip der Pfadi. Dazu gehört auch eine gelebte Feedbackkultur. Pfadis lernen konstruktiv Kritik anzubringen und entgegenzunehmen z. B. indem sie Pfadilager gemeinsam auswerten und sich Ziele setzen, was sie beim nächsten Mal verbessern wollen.
Teamfähigkeit
Etwas vom Wichtigsten in der Pfadi ist das Leben in der Gruppe. Gruppenaktivitäten und Lager werden im Team organisiert. Beispielsweise werden 16-Jährige Jugendliche bereits Teil eines Leitungsteams und bringen sich aktiv ein.
Motivationsfähigkeit
Pfadileitende sind ehrenamtlich tätig. Sie lernen, Andere zu motivieren, indem sie beispielsweise mit Dank und Anerkennung in ihrem Leitungsteam den Zusammenhalt stärken und damit die Motivation aufrecht erhalten.
Planungs- und Organisationsfähigkeit
Pfadi sein heisst, ständig neue Projekte zu lancieren und diese mit der Gruppe umzusetzen. Pfadis lernen dies bereits als Jugendliche, indem sie z. B. selbständig Aktivitäten wie einen Spielenachmittag oder einen Ausflug planen und begleitet durchführen.
Die Erläuterungen und Begriffe basieren auf dem Kompetenzenmodell des Kanton Bern.
Informationen für Abteilungen und Kantonalverbände
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