Ehrenamtlich engagiert
Dass sich Jugendliche und junge Erwachsene ehrenamtlich für die Jugendarbeit engagieren, ist nicht selbstverständlich. Als Pfadi setzen wir uns dafür ein, Anerkennung für dieses Engagement zu erhalten. Abteilungsleitende, Coaches oder andere Betreuungspersonen unterstützen junge Leitende dabei, Jugendurlaub zu beantragen oder in der Arbeitswelt auf ihre Kompetenzen hinzweisen.
Bénévole – Engagement anerkennen
Jugendurlaub
Der Jugendurlaub gibt dir fünf Tage mehr Zeit für dein Engagement: Alle Arbeitnehmer*innen und Lernenden unter 30 Jahren haben ein Anrecht auf maximal fünf Tage unbezahlten Urlaub für freiwillige Jugendarbeit.
Motivationspaket
Das Motivationspaket ist ein Werkzeugkasten für alle Leitungsteams. Es kann von Stufen- und Abteilungsleiter*innen benutzt werden, um Motivationsprobleme in ihren Teams anzugehen.
Engagement auf Bundesebene
Falls du – oder jemand den du kennst – Lust hast, dich auf Bundesebene zu engagieren, findest du alle Information auf unserer Webseite.
Bénévole – Engagement anerkennen
Die Suche nach einer geeigneten Lehrstelle oder einer Anstellung kann aufwendig sein. Für viele ist dieser Prozess eine grosse Herausforderung. Er braucht nebst einem langen Atem auch einige Kenntnisse des Arbeitsmarkts und ein Unterstützungsangebot wie Bénévole.
Sinn und Zweck
Nicht alle Personalverantwortlichen und Expert*innen kennen die wertvollen (Ausbildungs-)Inhalte der Pfadi. Mit Bénévole können Jugendliche und junge Erwachsene in einer Bewerbung explizit auf ihr Engagement und ihre Erfahrungen in ehrenamtlichen und ausserschulischen Aktivitäten (Ausbildung, Kurse, Lager, etc.) hinweisen.
Die Bénévole-Dokumente wurde von Fachleuten aus den Bereichen Personalmanagement, Personalrekrutierung, der Kommission für Ehrenamtliche (KfE), sowie der Ausbildungskommission (AKom) der Pfadibewegung Schweiz ausgearbeitet. Wie es funktioniert, siehst du im Erklärvideo.
Sämtliche aktuellen und relevanten Informationen über Berufe und Anforderungen, zu Bewerbung, Schnupperlehre, Motivationsschreiben und Informationsveranstaltungen etc. findest du auf den offiziellen Homepages der öffentlichen kantonalen und regionalen Berufsberatungsstellen.
Das kommt darauf an, welche Tätigkeit du in der Pfadi ausübst. Bist du in der Abteilung tätig, ist die Abteilungsleitung für dich die erste Ansprechperson. Auch regionale oder kantonale Leitungen, Projektleitungen, Kursleitungen, Coaches oder Leitungspersonen auf der Bundesebene können Bénévole verwenden, um ihren Teammitgliedern einen Leistungsausweis zu erstellen.
Besonders wichtig ist, dass die im Leistungsnachweis ausgewiesenen Angaben wahrheitsgetreu sind und den tatsächlichen Begebenheiten entsprechen. Für Personen, bei denen es schwierig ist, einen wahrheitsgetreuen Leistungsnachweis auszustellen, ist zu empfehlen, gewisse Teile wegzulassen. Bei Schwierigkeiten empfehlen wir, Hilfe beim Coach, den Regions- oder Kantonsleitenden einzuholen.
Ziel ist es, dass der Bénévole-Leistungsnachweis auf Verlangen (z. B. für einen Bewerbungsprozess) rasch und unkompliziert ausgestellt werden kann. Dafür empfehlen wir, folgenden Ablauf einzuhalten:
1. Start
Der*die interessierte Pfadileitende meldet sich bei der eigenen Abteilungsleitung oder dem eigenen Coach respektive der verantwortlichen Person auf regionaler, kantonaler oder Bundesebene mit der Bitte, einen Bénévole-Leistungsausweis zu bekommen.
2. Gespräch
In einem persönlichen Gespräch erfolgt eine Klärung, wofür der Nachweis ausgestellt werden soll: Adressat (Unternehmung) und angestrebte Tätigkeit (Jobprofil).
3. Ausstellung
Die Abteilungsleitung oder die Betreuungsperson erstellt auf dieser Grundlage und mit Hilfe von verschiedenen Textbausteinen den entsprechenden Leistungsnachweis innerhalb einer Woche.
4. Unterzeichnung
In der Arbeitswelt ist es üblich, dass das Dokument von zwei vorgesetzten Personen (AL, Betreuungsperson, Elternrat etc.) unterzeichnet wird. Damit bestätigen sie, dass alle Angaben im Leistungsnachweis wahrheitsgetreu sind.
Der Leistungsnachweis entspricht den formellen Kriterien von HR-Prozessen und soll in seiner Form klar strukturiert, verständlich und knapp gehalten sein.
Inhalte eines Leistungsnachweises
- Wer: Personalangaben
- Funktion
- Aufgaben; ggf. getrennt nach Funktionen
- Kompetenzen und Eigenschaften
- Datum und Unterschriften
Übersetzung in die Arbeitswelt
Die Formulierungen im Leistungsnachweis und in den Kursbestätigungen wurden extra so gewählt, damit sie von Nicht-Pfadis verstanden werden.
Das Wichtigste ist, dass du dir bewusst bist, welche übertragbaren Kompetenzen du durch dein ehrenamtliches Engagement erworben hast, die für die Arbeitswelt interessant sind. Die folgenden Tabellen helfen dir dabei, das herauszufinden.
Kein Anspruch an Vollständigkeit
Die Listen sind nicht abschliessend. Sie sind ein Hilfsmittel und helfen, deine Pfadierfahrung der Arbeitswelt zu präsentieren:
Du hast die Menüs fürs Sola den Ernährungsweisen deiner Teilnehmenden angepasst = Du besitzt die Fähigkeit die Bedürfnisse der Kunden wahrzunehmen (und flexibel zu sein).
Es ist nicht nötig, Erfahrungen und Kompetenzen zu erfinden, die Du noch nicht hast. Es ist völlig normal, wenn nicht alle Felder ausgefüllt sind.
Formal anerkannte Kompetenzen
Gewisse Kompetenzen werden formal anerkannt: Wenn dies der Fall ist, verwendest du am besten zusätzlich die offiziellen Bestätigungen der Ausbildungskurse.
Zwei unterschiedliche Tabellen
Da sich die Aufgaben und Erfahrungen je nach Rolle unterscheiden, wurden zwei Tabellen erstellt. Eine Tabelle für die Erfahrungen von Leitenden einer Stufe sowie eine Tabelle für Personen, die sich in der Ausbildung, der Betreuung oder auf kantonaler und regionaler Ebene engagieren.
Willst du herausfinden, welche Ausbildung oder Berufsfelder dir ausserhalb der Pfadi liegen? Dann kann du die Spalten 2 bis 4 ausfüllen und schauen, in welchen Kompetenzfeldern du am meisten überzeugen kannst und es gerne wieder tun möchtest. Danach kannst du auf Berufsportalen oder in Stellenausschreibungen nach einem Berufsfeld suchen, bei dem diese Kompetenzen gefragt sind.
Du schaust dir die für die Stelle gefragten Kompetenzen an und füllst bei diesen die Spalten 1 bis 4 mit entsprechenden Erfahrungen. Dadurch kannst du in einem Vorstellungsgespräch oder Motivationsschreiben deine konkrete Erfahrung zu den gefragten Kompetenzen zeigen. In diesem Moment gilt es auch auszusortieren, denn es ist besser eine erfolgreiche Erfahrung anstelle mehrerer mittelmässigen zu haben. Ebenfalls ist etwas, das du regelmässig gewohnt bist zu tun wertvoller als etwas, was du nur ein einziges Mal gemacht hast. Es ist zudem wichtig, sich zu trauen zu seinen Schwächen zu stehen, und natürlich trotzdem eher seine Kompetenzen in den Vordergrund zu stellen ;)
Diese Tabelle basiert zu grossen Teilen auf dem Dokument «Valorise-toi», welches 2011 von den Scouts et Guides de France publiziert wurde. Ebenso floss die Broschüre «se préparer à un entretien d’embauche» der Office pour l'orientation, la formation professionnelle et continue des Kantons Genf, Ausgabe 2018 mit ein.
Kursbestätigung
Nach einem erfolgreich besuchten Kurs erhalten die Teilnehmenden eine Kursbestätigung per Mail (ab Leitpfadi). Diese ist so formuliert und gelayoutet, dass man sie einem Bewerbungsschreiben beilegen kann. Dadurch möchte die PBS die Anerkennung des Werts der Pfadiarbeit für die Leitenden, die Arbeitgebenden und die Gesellschaft verdeutlichen.
Auch zeigt dir die Kursbestätigung, welche Kompetenzen du im Kurs erworben hast, sodass Du diese in einem Bewerbungsschreiben oder an einem Vorstellungsgespräch einfliessen lassen kannst.